Mini Kälte
Die "Russenpeitsche" wird zum "Moskau-Lüftchen"
Liebe Freunde des gepflegten Wetterausblicks, zum verdienten Mittagskaffee das Resumeée zu den neuesten Ensembles des GFS-Modells: Eins ist sicher, eine Russenpeitsche schaut anders aus :-)Vorweg und direkt angesprochen: Man muss aktuell wirklich davon ausgehen, dass in den Schreibstuben gewisser Wetterdienste der nackte Wahnsinn ausgebrochen zu sein scheint. Da wird von Rekordkälte, Russenpeitsche, Sibirien-Hammer und weiss nicht noch was alles geschrieben, was das Zeug hält. Selbst SRF-Meteo scheint in den Club der Warmduscher gewechselt zu haben oder meint ganz einfach, ohne solche Sensationsbezeichnungen gehe es nicht mehr.
Da staunt man nur noch!
Machen wir eine Zeitreise, 20 Jahre zurück. Da hätte der Wetterbericht gelautet:
"Das wetterbestimmende Hoch über Skandinavien steuert auf seiner Südflanke einen weiteren Schub kalte und trockene Luft aus Osten zu unserem Land. Es wird ab Montag vorübergehend sehr kalt, vor allem in den Nächten. Schon am Freitag gelangen wir allerdings wieder in von Südwesten einfliessende mildere Luftmassen."
Heute lesen sich die Onlineportale aber tatsächlich wie Orte, an denen entfesselte Schreiberlinge mal so richtig die Sau rauslassen dürfen. Da werden Tipps gegeben, wie man sich bei Kälte richtig verhalten soll (genau, der Normalmensch kann schliesslich nicht mehr selber denken). Es wird suggeriert, dass es "noch nie" so kalt gewesen sei und so weiter und so fort. Dass nicht noch zu Panikkäufen von Esswaren geraten wird, grenzt an ein Wunder.
EIn Blick in die Realität der Prognosen:
Ja, es wird kalt, die Temperatur auf 1500müM sinkt von heute Abend bis Montagabend um rund 18° ab. Dann folgen 2 recht kalte Tage mit zum Teil sehr kalten Nächten. Die blau markierte Fläche dauert kaum 4 Tage (Temperaturen auf 1500müM unter -7°, was garantiert Schneefall bedeutet im Mittelland). Das wars dann aber auch schon. Eine Kältewelle schaut definitiv anders aus! Von Dienstag bis Freitag steigen die Temperaturen auf 1500müM wieder um satte 25° an, um dann auf mildem Niveau zu bleiben.
Wir denken, das ist zu überstehen, ohne dass wir alle sterben werden :-)
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Uebrigens: Schnee gibts allerhöchstens am 1. März, wenn die milde Luft aus Südwsten eintrifft. Nachher schiffts wieder.
24.02.2018 - 14:50 Uhr - Markus A. Brotschi
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