Allgemeine Lage
Eine mehrere tausend (!) Kilometer lange Kaltfront, welche sich von Portugal bis nach Südschweden erstreckt, bewegt sich nicht in Frontrichtung, sondern der eigenen Längenrichtung entlang. In der Nähe der Schweiz schwappt die Front immer wieder über den Jura und ins Genferseegebiet sowie Unterwallis. Weiter kam sie in Folge des Föhns nicht voran.
Source: Wettermaps

Genua unter Wasser
Ein ganz anderer Effekt war letzte Nacht in Genua zu beobachten. Die Südwestströmung, welche über das offene und warme Meer streicht, trifft in der Bucht von Genua auf Land. Wer Genua kennt weiss, dass es dort sofort gebirgig wird und die anströmende Luftmasse gezwungen ist, aufzusteigen. Ist die Anströmrichtung "perfekt" und die Wetterverhältnisse dafür gegeben (nicht ZU starker Wind), enstehen dort im Hebst quasi "Endlosgewitter". Sprich: Einmal ausgelöst, wird ein Gewitter immer wieder von der warmen und feuchten (und dadurch sehr energiereichen) Meeresluft gespiesen.
Source: Wettermaps

Letzte Nacht trat genau das ein - doch es war zuviel des Guten. Gestern 9.10.2014 um 19:10 Uhr wurde dort der erste Blitz und Regen registriert. Wenige Minuten später stieg die Blitzrate auf "extrem". Phasenweise schwächte sich das Gewitter etwas ab, um dann an der Küste sofort wieder neu entfacht zu werden. Der Eisschirm und der Regen reichten zeitweise bis nach Cremona und Bologna. Selbst um 23:15 Uhr war die Blitzrate noch extrem - danach erlosch das Gewitter über Genua langsam um dann eher südostwärts nach La Spezia zu ziehen.
Source: Wettermaps

Krass waren dann auch die Bilder, welche uns heute früh erreichten. Autos wurden wie Schiffe durch die Stadt geschoben.
Source: YouTube
Source: YouTube
Source: YouReporter.it
Nach der Katastrophe: Erste Bilder
Regenmengen
Bis zu 370 Liter Regen sind gefallen!
Source: Limet.it

Detailgrafik aus Geirato (nähe Genova)
--> 520mm in weinger als 30 Stunden!!
Source: Meteoliguria

10.10.2014 mbr
Wetterlage:
Das Tiefdruckgebiet über dem Nordatlantik steuert ein Frontensystem von Westen her nach Mitteleuropa. Im Vorfeld tritt heute Montag im Alpenraum eine kurze Stabilisierung und damit Wetterberuhigung ein. Ab morgen Dienstag erreicht die Front die Nordwestschweiz und den Jura und verharrt bis Mittwochmorgen in dieser Position. Das bedeutet, dass die Front - abgebremst durch den Föhn - nicht weiter ostwärts vorankommt. Im Jura sind grosse Regenmengen zu erwarten.
--> Warnlage Schweiz
Herbststurm über England - 175 kmh !
Gut sichtbar: Das steuernde Tief nordwestlich der britischen Inseln.
Source: Image - Meteosat at 10.00 UTC.

Das Regenradarbild:
Source: weatheronline.co.uk

Auf den schottischen Bergzügen wurden 175kmh gemessen!
Source: wettermaps app (edited)
WInwerte in Meilen:
Cairngorms (1245 m) 109 mph
The Cairnwell (933 m) 92 mph
South Uist Range (4 m) 84 mph

6.10.2014 mbr
Spezialwetterbericht vom 2.10.2014
Die Schweiz befindet sich am Südrand einer vom Atlantik bis nach Russland reichenden Hochdruckbrücke. Trotz einer Bisenströmung bleibt im Norden in den unteren Luftschichten Restfeuchtigkeit zurück.
Zum Wochenende hin erwartet uns recht sonniges und oft trockenes Wetter, im Flachland ist das eigentlich schöne Wetter allerdings durch Nebel und Hochnebel getrübt - insbesondere jeweils am Vormittag.
Am Sonntag nähert sich aus Westen eine Kaltfront, mit der es zu Beginn der neuen Woche - vorübergehend - wieder unbeständiger wird.
Ein Blick auf die Ensembles zeigt folgende wichtigsten Merkmale:
Die Höhentemperatur (auf 1500müM) knickt am Sonntagabend bis Dienstag ein, um dann erneut auf recht hohe Werte zu steigen. Die Streuung der einzelnen BErechnungslinien des Knicks zeigt, dass bezüglich der Intensität eine recht grosse Unsicherheit herrscht. Ab dem 9. Oktober wird die Streuung sehr gross und damit die Prognosesicherheit sehr unsicher.
Bis Sonntagnachmittag bleibt es trocken. Der Niederschlag auf den Montag (unterer Rand der Grafik) scheint am Montag recht sicher einzutreffen. Danach wird auch im Bereich Niederschlag die Unsicherheit gross.

2.10.2014 mbr